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Warum ist MetaTrader 5 besser als TradingView für automatisiertes Trading?

Weil MetaTrader 5 eine echte Handelsplattform ist – mit vollständiger Integration von automatisierten Strategien, echter Order-Ausführung und Live-Kontodaten.
TradingView hingegen ist primär ein Chart- und Analyse-Tool, nicht für vollwertiges automatisiertes Trading entwickelt.


📌 Der Unterschied im Kern:

MetaTrader 5 TradingView
Automatisierung ✅ Voll integriert mit MQL5 (Expert Advisors) ❌ Keine native Automatisierung
Order-Ausführung ✅ Direkt über Terminal & Broker ❌ Nur manuell oder über externe API-Brücken
Live-Kontodaten ✅ Zeigt offene Positionen, Gewinne, Verluste ❌ Keine vollständige Kontointegration möglich
Backtesting ✅ Tick-genau, realistische Slippage/Spreads ⚠️ Nur einfache Simulation, keine echten Fills
Optimierung ✅ Genetische Algorithmen, Walkforward etc. ❌ Nicht verfügbar
Broker-Integration ✅ Direkte Verbindung mit Hunderten Brokern ⚠️ Nur wenige Partnerbroker, eingeschränkte Funktionen

🧠 Was bedeutet das in der Praxis?

In MetaTrader 5 kannst du:

  • vollautomatisierte Systeme entwickeln, testen und rund um die Uhr ausführen

  • echte Orders platzieren, überwachen und auswerten

  • deine offenen Positionen mit echten Gewinnen und Verlusten live einsehen

In TradingView kannst du:

  • Strategien visuell testen („hätte funktioniert“)

  • manuelle Orders über einige Broker platzieren

  • aber keine echte Automatisierung mit Kontoanbindung nutzen

Welche Daten sind ideal für den Backtest?

  • Tick-Daten oder echte M1-Daten

  • Lückenlos

  • Mit historischen Spreads, Swaps, Dividenden

  • Realistisch simuliert (kein idealisiertes Fill-Verhalten)

Edgezone verwendet ausschließlich hochqualitative Daten für interne Backtests.

Warum stimmen viele Backtests nicht mit der Realität überein?

Gründe:

  • Keine Berücksichtigung von Slippage und Spreads

  • Idealisiertes Order-Matching

  • Unrealistische Kapitalisierung

  • Datensätze nicht vollständig oder verzerrt

  • „Lookahead Bias“ (zukünftige Informationen unbewusst mitverwendet)

Jeder Backtest ist eine Simulation – es geht nur darum, wie realistisch sie konstruiert ist.

Welche Stresstests sollte ein System bestehen?

Professionelle Systementwicklung nutzt u. a. folgende Stresstests:

  1. Monte Carlo Simulation
    → Verändert Trade-Reihenfolgen, Ausführungszeitpunkte

  2. Parameter-Stresstest
    → Prüft, ob leicht veränderte Einstellungen noch stabil performen

  3. Marktveränderungstest
    → Test auf Phasen mit hoher Volatilität, News, Flash Crashes

  4. Execution-Simulation
    → Realistische Slippage, variable Spreads, Latenz

  5. Symbol/Timeframe-Kreuztest
    → Lässt sich die Strategie auf andere Märkte übertragen?

  6. Black Swan Szenario
    → Wie verhält sich das System im Extremfall (Corona-Crash, Brexit, Krieg)?

Ein System ist nur so gut wie das Worst-Case-Szenario, das es aushält.

Was ist Overfitting im Backtest – und wie vermeidet man es?

Overfitting bedeutet: Das System ist perfekt auf die Vergangenheit angepasst, aber völlig unbrauchbar für die Zukunft.
Typisch bei:

  • Zu vielen Parametern

  • Optimierung auf Zufall

  • Unrealistisch kurze Testzeiträume

Vermeidung:

  • Simpler Aufbau

  • Walkforward-Tests

  • Monte-Carlo-Analysen

  • Robustheit > Maximierung

Was bedeutet statistische Signifikanz bei einem Trading-System?

Ein System ist statistisch signifikant, wenn seine Performance nicht zufällig ist.
Typische Kriterien:

  • p-Wert < 0,05

  • Sharpe Ratio > 1

  • Mindestanzahl an Trades (z. B. > 300–500)

  • Konsistente Ergebnisse über Zeiträume hinweg

Ohne Signifikanz sind gute Ergebnisse nur Glück. Kein Fundament für Kapitalrisiko.

Was ist eine Monte-Carlo-Simulation im Trading?

Monte Carlo simuliert Tausende Varianten eines Equity-Verlaufs – durch zufälliges Neu-Anordnen, Verzerren oder Kombinieren von echten Trades.

Ziel:

  • Robustheit des Systems bei zufälliger Trade-Reihenfolge

  • Worst-Case-Szenarien

  • Wahrscheinlichkeit von Drawdowns

Wenn dein System in 1 von 1000 Szenarien crasht, solltest du es nicht handeln.

Was ist eine Walkforward-Analyse?

Walkforward ist der nächste Schritt nach dem Backtest.
Dabei wird das System trainiert auf einem Zeitabschnitt (In-Sample) und getestet auf einem danach folgenden (Out-of-Sample).

→ So prüft man, ob der Algorithmus auch auf neuen, unbekannten Daten funktioniert.

Walkforward ist ein Muss, um Überoptimierung zu vermeiden.

Was ist ein Backtest?

Ein Backtest prüft, wie eine Handelsstrategie in der Vergangenheit funktioniert hätte – auf Basis historischer Daten.

Gute Backtests prüfen:

  • Viele Jahre an Daten (inkl. Krisen)

  • Mehrere Märkte und Timeframes

  • Slippage, Spread, Gebühren realistisch berücksichtigt

Aber: Nur weil etwas in der Vergangenheit funktioniert hat, heißt das nicht, dass es in Zukunft funktioniert.